- Text : Christian Fischer
- Lesedauer : 3 Minuten
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Ob die Beiträge der PKV stabil bleiben können und warum die relative Beitragsstabilität nicht zu unterschätzen ist, erfahren Sie in diesem Artikel. Los geht’s:
Können Beiträge der privaten Krankenversicherung überhaupt stabil bleiben?
Christian Fischer:
„Alle Tarife in der privaten Krankheitskostenvollversicherung werden nach Art der Lebensversicherung kalkuliert. Das heißt, dass der Versicherer für die mit dem Alter steigenden Kosten eine Rücklage bildet, die sogenannte Alterungsrückstellung. Deshalb zahlen junge Kunden einen zunächst höheren Beitrag, als für die Deckung der Kosten dieser Altersgruppen notwendig wäre. Dafür sind die zu zahlenden Beiträge in den späteren Lebensjahren deutlich günstiger als die durchschnittlich anfallenden Behandlungskosten. Diese Differenz wird aus den verzinslich angelegten Alterungsrückstellungen finanziert. Im Modell werden aber immer nur die aktuell bekannten Kostenprofile berücksichtigt. Man nimmt also für die Berechnung der Alterungsrückstellung die heutigen Kosten aller folgende Altersgruppen, trifft aber keine langfristigen Annahmen darüber, wie sich die Kosten der jeweiligen Altersgruppen in den nächsten 20, 30 Jahren verändern. Oder anders gesagt: Da man nicht weiß, wie hoch die durchschnittlichen Behandlungskosten in 30 Jahren für die dann 50-, 60-jährigen usw. sind, kann man sie in der aktuellen Kalkulation auch nicht berücksichtigen.
Das führt uns zur Antwort auf die eigentliche Frage: Ja, die Beiträge in der privaten Krankenversicherung könnten stabil bleiben, aber nur dann, wenn sich sämtliche verwendeten Rechnungsgrundlagen – insbesondere die durchschnittlichen altersabhängigen Kosten – nicht mehr verändern würden. Die Realität sieht anders aus: Natürlich verteuern sich mit den Jahren auch die Kosten medizinischer Leistungen allein schon aufgrund der Lohn-/Gehaltssteigerungen der medizinischen Leistungserbringer. Zusätzlich werden – und das ist ein großes Glück für alle, die schwer krank sind – viele neue Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten erforscht, entwickelt und angewendet, die selten jedoch günstiger sind als die bis dato angewendeten.
Im Ergebnis heißt das: Die Qualität unseres medizinischen Versorgungssystems nimmt kontinuierlich zu. Damit steigen jedoch auch die Kosten insgesamt. Das hat zur Folge, dass die Beiträge der privaten Krankenversicherung regelmäßig an diese Entwicklung angepasst werden müssen.“
Wenn Beitragsanpassungen sowieso unvermeidbar sind: Warum spielt dann die relative Beitragsstabilität eine so wichtige Rolle für die Hallesche?
Christian Fischer:
„Die Hallesche hat den Anspruch, alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten stehende zu tun, um ihre Kunden vor überdurchschnittlichen Beitragssteigerungen zu schützen. Denn es gehört zu ihrem eigentlichen Wertversprechen, die Leistungen bzw. den Tarif, für den man sich als junger Mensch beim Eintritt in die PKV entscheidet, möglichst bis zum Lebensende behalten zu können und nicht aufgrund zu starker Teuerung in leistungsschwächere Tarife wechseln zu müssen. Selten wird erkannt, wie sehr sich kleine Unterschiede auf lange Sicht substanziell bemerkbar machen.
Dazu ein Beispiel: Nehmen Sie den Versicherer A, bei dem die Beiträge durchschnittlich um x % steigen und vergleichen Sie ihn mit dem Versicherer B, beim dem die jährliche Steigerung x + 1 % beträgt. Um wie viel ist Versicherer B nach 30 Jahren – bei ursprünglich gleichem Beitrag – teurer als Versicherer A? Richtig, um etwa 33 %.
Noch deutlicher wird es, wenn man dieses Beispiel mit konkreten Zahlen unterlegt. Beide Versicherer bieten einen vergleichbaren Versicherungsschutz zu 400 € im Monat an. Bei Versicherer A steigen die Beiträge durchschnittlich um 3 % pro Jahr, bei Versicherer B sind es 4 %. In diesem Fall zahlt der Kunde des Versicherers B in den kommenden 30 Jahren über 44.000 € mehr Beitrag als der Kunde des Versicherers A.
Diese Beispiele machen klar, wie wichtig es ist, sich mit aller Kraft für langfristig stabile Beiträge einzusetzen, auch wenn uns klar sein muss, dass es absolute Beitragsstabilität nicht geben kann.“
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